Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Bevölkerungsgeographie, Stadt- u. Raumplanung, Note: "bestanden" (im 1. Versuch), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Phänomen der Polen im Ruhrgebiet stellt als eine tiefgreifende Bevölkerungsverschiebung von Ost nach West ein wichtiges Element der Sozialgeschichte jener Region dar. In der historischen Erinnerung sind die Migranten jedoch kaum präsent. Doch wer sind eigentlich die Ruhrpolen, wann, woher und warum kamen sie; wo ließen sie sich nieder? Wie sah gestaltete sich ihr Leben im Westen Deutschlands? Diese Fragen versucht die vorliegende Arbeit zu beantworten nicht zuletzt, um den Ruhrpolen einen Platz im historischen Gedächtnis einzuräumen. Im 19. Jahrhundert existierte kein souveräner polnischer Staat, da das Land bereits 1795 in österreichische, preußische und russische Herrschaftsbereiche aufgeteilt worden war. Daher sprach die Bevölkerung in den ostpreußischen Provinzen oft ausschließlich polnisch, besaß aber einen preußischen, also deutschen, Pass. Unter den ebenfalls als Ruhrpolen geltenden Masuren war ein altpolnischer Dialekt die gängige Sprache, obwohl sie einer südlichen Region Ostpreußens entstammten, die seit dem 13. Jahrhundert unter deutscher Herrschaft stand. Die Region Oberschlesien hingegen, aus der ebenfalls viele Menschen ins Ruhrgebiet emigrierten, wechselte oft die Zugehörigkeit, gehörte aber ab dem 14. Jahrhundert zum deutschen Reichsgebiet und ab 1871 zu Preußen.