Die Farbe des Vergangenen
Pompeji in der Kunst der Moderne, Kunstgeschichte 101
Erschienen am
01.12.2017, Auflage: 1. Auflage
Beschreibung
Die Verwertung formaler Prinzipien auf der einen, die Aktivierung von Stadtphantasien entlang des Vesuvausbruchs auf der anderen Seite definieren die Pole, zwischen denen sich pompejanische Rezeptionen bewegen konnten. Das Phänomen Pompeji liegt in der täglich erfahrbaren Grenzüberschreitung, dem voyeuristischen Blick in intime Lebensräume, in denen das eruptive Todesszenario stets präsent ist. Im sublimierenden Akt der Revitalisierung, den die Toten, ihre Häuser und Gassen provozieren, schwindet die empfundene Fremdheit gegenüber der Antike oder potenziert sich noch. Mit der Verlebendigung des Verschütteten werden Abstand und Nähe zum eigenen Alltag immer wieder neu vermessen.