Vergessene Texte - Verstellte Blicke
Neue Perspektiven der Wickram-Forschung
E Müller, Maria / Mecklenburg, /
Erschienen am
01.03.2007, Auflage: 1. Auflage
Beschreibung
Jörg Wickram aus Colmar zählt zu den vielseitigsten deutschsprachigen Autoren des 16. Jahrhunderts. Er prägte medienübergreifend den städtischen Literaturbetrieb, inszenierte eigene und fremde Dramen, gründete die Meistersingergesellschaft seiner Heimatstadt und wagte sich als nicht gelehrter Dichter an die Bearbeitung von Ovids Metamorphosen, die er selbst illustrierte. Das bisherige Forschungsinteresse galt vorrangig seinen Erzählformen, insbesondere seinen späteren Prosaromanen, in denen er gattungsästhetisches Neuland betrat: Er verlieh der Lebenswelt von Bürgern und Bauern literarische Dignität und entfaltete Vorformen poetologischer Reflexion. Über die Weiterführung narratologischer Analysen zum Romanwerk hinaus erschließt der Band erstmals das Gesamtwerk Wickrams in seiner Vielgestaltigkeit literarischer Genres, Aufführungsformen und Bilderwelten. Durch die Einbeziehung kultur- und kunstwissenschaftlicher, performanz- und gender-theoretischer Ansätze werden neue Perspektiven eröffnet.
Autorenportrait
Die Herausgeber: Maria E. Müller ist Privatdozentin für das Fach deutsche Philologie an der Freien Universität Berlin; Dissertation zu Hans Sachs; Habilitation zur Jungfräulichkeit in Versepen des 12. und 13. Jahrhunderts; weitere Veröffentlichungen zur mittelalterlichen, frühneuzeitlichen und neueren Literatur. Michael Mecklenburg ist Lehrbeauftragter an der Universität Potsdam; Dissertation zur Heldenepik; weitere Veröffentlichungen zur höfischen Epik; zu Vater-Sohn-Beziehungen im Mittelalter; Habilitationsprojekt zur Scham-Emotion in mittelhochdeutscher Literatur.