Beschreibung
Darstellungen von Elfen waren in der englischen Malerei des 19. Jahrhunderts äußerst populär. Die geheimnisvollen Welten, die sie bevölkern, sind jedoch keineswegs harmlos. Denn Elfen dienten als Motive, mit denen Künstler die noch unerschlossenen Tiefen des menschlichen Geistes in Bilder fassen konnten. Elfenbilder sind ein primär englisches Phänomen des 18. und 19. Jahrhunderts. Die zunächst idyllisch wirkenden Darstellungen haben mit einem spielerischen Eskapismus, wie häufig angenommen, aber wenig zu tun. Elfen dienten vielmehr als Motive, mit denen ein moderner und kontroverser Themenbereich der Kunst erschlossen werden konnte: der menschliche Geist mit seinen vom klaren Wachzustand entrückten Bewusstseinslagen. Dorothee Gerkens zeigt, wie sich in Elfendarstellungen um 1700 bis in die 1860er Jahre ein neues Sujet herausbildete. Es entführt den Betrachter in fremde Fantasiewelten - aber noch viel wichtiger: in die eigenen Innenwelten. In den Bildern, die häufig von Shakespeares Sommernachtstraum und Der Sturm inspiriert waren, werden Themen wie Traum, Imagination, Rausch, Trance und das Unbewusste behandelt. Sie evozieren Welten voll abgründiger, teils erschreckender Dimensionen. Die Verfasserin verbindet die kunsthistorischen Analysen mit den
Autorenportrait
Dorothee Gerkens; Studium der Kunstgeschichte, Philosophie und Klassischen Archäologie in Marburg, Wien und Berlin; derzeit wissenschaftliche Assistentin an der Hamburger Kunsthalle