Beschreibung
Der Band umfasst neben den bereits früher veröffentlichten, jedoch vergriffenen Schriften 'Existenz und Coexistenz' sowie dem 'Traktat über die Gewalt des Menschen' Seminare aus den 1950er und 1960er Jahren zur Konstitution des politischen Raumes und zur anthropologischen Bedeutung des technokratischen Paradigmas, das philosophiehistorisch in unterschiedlichen Formen die Reflexion des Sozialen bestimmt. Weitere Aufsätze und Vorträge zu ontologischen Problemen der Gemeinschaft, zu dem Verständnis sozialer und politischer Institutionen und dem Feld der Humantechnologien sowie drei private Reflexionen zur politischen und seinsgeschichtlichen Situation aus den 1930er, 1940er und 1950er Jahren zeigen Fink als sozialphilosophischen und politischen Denker. Ausgangspunkt von Finks sozialphilosophischem und anthropologischem Denken ist die Frage nach grundlegenden Strukturen der Selbstdeutung und nach den konstitutiven Bedingungen und Möglichkeiten der inter-personalen Lebenspraxis. Aus diesen Strukturen des Handelns und Denkens entwickelt er eine Hermeneutik der unterschiedlichen Erfahrungsdimensionen menschlicher Existenz und verbindet dabei phänomenologische Analyse und Dekonstruktion mit einer hermeneutischen Untersuchung von Selbst- und Weltbildern - stets mit der Frage, wie wir hier ein kritisches Verhältnis zu den operativen Begrifflichkeiten unserer mehr als 2000-jährigen Denktradition gewinnen können.
Autorenportrait
Eugen Fink (1905-1975) promovierte 1929 bei Husserl und Heidegger, habilitierte sich in Freiburg 1946, wo er in der Nachkriegszeit Ordinarius für Philosophie und Erziehungswissenschaft war. In Freiburg wirkte er am Aufbau der Volkshochschule mit und gründete 1950 das Husserl-Archiv.