Beschreibung
Für das dritte Jahrtausend hatte sich die Menschheit Frieden erhofft - stattdessen kamen neue Kriege. Einige Konflikte kann man geradezu live am Bildschirm verfolgen, andere werden von der Öffentlichkeit völlig ignoriert. Doch eines steht zweifellos fest: Die Kriege breiten sich in der Welt aus, und allen Anzeichen nach wird dieser Zustand von Dauer sein. Auch die Akteure haben gewechselt: Früher haben sich Staaten mit feierlicher Rhetorik gegenseitig den Krieg erklärt. Heute sind viele Nationen eher Objekte von Kriegen. Es sind oft Terrororganisationen, die Waffenindustrie und die Gewalt der Wirtschaft, die Kriege anstoßen. Hat es Sinn, in einer solchen beunruhigenden Zeit vom Frieden zu sprechen? Diese Frage stellt Andrea Riccardi, der Gründer der Gemeinschaft Sant'Egidio, zu Beginn seines Buches. Der Friede ist, so seine Analyse, kein vorgegebener Zustand, sondern ein Ziel, das es zu erobern gilt. Während sich die Idee dem Terrorismus mit Krieg zuvorzukommen, als ein Desaster erwiesen hat, fordert Riccardi dazu auf, einen Rräventivfrieden aufzubauen. Die Kriege der letzten Jahre bildeten den Anlass für dieses Buch. Auf die Thesen von Samuel Huntington über den Kampf der Kulturen antwortet Riccardi mit einer fundierten Reflexion über die Motive für den Frieden und die Möglichkeiten, ihn zu leben und zu verwirklichen. Ein anregendes Buch, ein Versuch, den Pessimismus derer zu überwinden, die vor dem Krieg resigniert haben.
Autorenportrait
Andrea Riccardi ist Professor für Zeitgeschichte an der Universität Rom III und Gründer der Gemeinschaft Sant Egidio. Er beschäftigt sich besonders mit der Geschichte des Christentums und mit der Papastgeschichte im 20. Jahrhundert und hat dazu zahlreiche Werke veröffentlicht. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Studien beschäftigt sich mit dem Zusammenleben der Kulturen und Religionen im Mittelmeerraum.