Beschreibung
Der deutsche Arbeitsmarkt gestaltet sich seit geraumer Zeit zunehmend unübersichtlich - und das, obwohl eine Institution besteht, deren Ziel die Wahrung der Ordnung am Arbeitsmarkt ist: der Flächentarif. Immer mehr Stimmen werden laut, die ihn in seiner jetzigen Ausgestaltung für Ausmaß und Persistenz der herrschenden Arbeitslosigkeit verantwortlich machen. Alexander Vogel widmet sich in diesem Zusammenhang der Frage, auf welcher Ebene Arbeitsbedingungen bereitzustellen sind. Als AnalyseInstrumentarium kommt die Clubtheorie zum Einsatz die Arbeitsbedingungen stellen Clubgüter dar, Arbeitnehmer und Arbeitgeber schließen sich (freiwillig) in gemeinsamen Clubs zusammen. Es zeigt sich, daß die optimale, wertschöpfungsmaximierende Tarifebene durch ein hohes Maß an Homogenität ihrer Mitglieder charakterisiert ist. Demgegenüber steht die Entwicklung zu mehr Heterogenität bei Produktionsprozessen und Beschäftigten. Der Autor zeigt Handlungsoptionen für Tarifvertragsparteien und Gesetzgeber auf, die zur Lösung dieses Spannungsfelds beitragen können.
Autorenportrait
InhaltsangabeInhaltsübersicht: A. Arbeitsmarkt, Lohnverhandlungen und Beschäftigung: Arbeitsmarktentwicklung in Deutschland - Tarifebene und Beschäftigung: Welche Zusammenhänge bestehen? - Arbeitsrecht, oder: Wie man Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt außer Kraft setzt - Krise des Flächentarifs und die Reaktionen der Tarifparteien - B. Sind Arbeitsbedingungen und Tarifverträge Kollektivgüter?: Ökonomische Gewerkschaftsforschung und die Rolle der Arbeitsbedingungen - Sind Arbeitsbedingungen Kollektivgüter? - Sind Tarifverträge Kollektivgüter? - C. Die Theorie der Clubgüter: Die Begründer der Clubtheorie - Clubgüter im "Samuelson gap" zwischen privaten und Kollektivgütern - Das Grundmodell der Clubtheorie von James M. Buchanan - Differenzierung erlaubt: Gemischte Clubs - Was haben Arbeitsbedingungen und Swimmingpools gemeinsam? - Arbeitgeber und Arbeitnehmer: in einem Club? - Kollektivverhandlungen im Modell von Richard B. Freeman und Robert S. Gibbons - D. Heterogenität als Anwendungsvoraussetzung der Clubtheorie: Aus eins mach zwei: Größere Vielfalt auf den Gütermärkten durch Produktdifferenzierung? - Betriebliche Reorganisation: Ursachen, Konzepte und Umsetzung - Heterogenität aus Sicht der Beschäftigten: Arbeitsplätze und Qualifikationen - Zwischenfazit - Lean management und Arbeitsmarktverfassung: Hebt die Reorganisation den Arbeitsmarkt aus den Angeln? - E. Arbeitsbedingungen aus Sicht der Clubtheorie: Welche ist die optimale Verhandlungsebene?: Produktion und Verteilung aus clubtheoretischer Sicht - Clubtheorie und optimale Verhandlungskoalitionen - F. Neue Tarifebene: Voraussetzungen der Implementation - G. Abschließende Betrachtung - Literatur- und Sachwortverzeichnis