Beschreibung
Boris Pasternak wurde mit "Doktor Zivago" weltberühmt. Der Skandal um den Nobelpreis 1958 ist eine bis heute zitierte Episode des Kalten Krieges. Was Pasternaks Poetik angeht, sind seither zahlreiche Untersuchungen zu Einzelfragen erschienen, allerdings verhältnismäßig wenige Gesamtdeutungen. Die Studie unternimmt eine umfassende Neulektüre von Pasternaks Werk. Am Anfang stehen zwei Schablonen der Rezeption: die Rede vom "dunklen Stil" Pasternaks einerseits, die Feier seines Schreibens als "Licht-Regen" andererseits. Der Verfasser zeigt, wie aus dieser Metaphorik eine Beschreibungssprache gewonnen werden kann: Das Licht eröffnet nicht nur Einsichten zur poetischen Feinstruktur. Es wird zur verbindenden Kategorie zwischen Kunst, Metaphysik, politischer Programmatik, ethischer Überformung der Ästhetik - und russischem Dichterkult.
Autorenportrait
Christian Zehnder ist Assistent am Institut für Slavistik der Universität Freiburg, Schweiz.
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