Beschreibung
Die Debatte um eine zweckmäßige Ausgestaltung der Verfassung der Führung und Über wachung von Aktiengesellschaften ist unter dem Druck einer stark gestiegenen Komple xität und Dynamik unserer gesellschaftlichen und ökonomischen Entwicklung internatio nal in Bewegung geraten. Vielfliltige Kritik wird an den rechtlichen Rahmenbedingun gen, aber auch an der Ausformung der Spitzenorgane und ihrer Arbeitsweise geübt. Die 5. EG-Richtlinie, die die Unternehmungsverfassung von Aktiengesellschaften innerhalb der europäischen Gemeinschaft harmonisieren will, steht vor der Tür und ist bislang eher in einem Kreis von Experten diskutiert worden. Zwar ist der Rechtsrahmen des eigenen Landes weitgehend bekannt, dies gilt jedoch schon in sehr abgeschwächter Form für dessen praktische Umsetzung und die Verände rung, die dieser im Laufe der Jahre unter dem Einfluß des Umfeldwandels erlebt hat. Für die zunehmende Zahl international operierender Unternehmungen kommt die Auseinan dersetzung mit teilweise recht unterschiedlichen rechtlichen aber auch kulturell gepräg ten andersartigen Verhaltensweisen von Spitzenorganen anderer Länder hinzu. Diese Überlegungen haben die Verfasser veranIaßt, in zwei breit angelegten Forschungs projekten den rechtlichen Bedingungen und vor allem der praktischen Gestaltung von Spitzenorganen anhand von drei unterschiedlichen nationalen Grundmodellen nachzuge hen: Dem bundesdeutschen zweistufigen Vorstands-/Aufsichtsratsmodell unter dem Ein fluß der Mitbestimmung, dem einstufigen Boardmodell US-amerikanischer Prägung und dem gleichfalls einstufigen Verwaltungsratsmodell schweizerischer Provenienz, beide ohne Mitbestimmung.
Autorenportrait
InhaltsangabeA. Die Spitzenverfassung der Aktiengesellschaft - Problematischer Teil der Unternehmungsverfassung.- I. Unternehmungs- und Organisationsverfassung von Aktiengesellschaften.- 1. Zum Begriff der Unternehmungsverfassung.- 2. Staats-, Unternehmungs- und Betriebsverfassung.- 3. Organisation, Markt und Finanzen als Regelungsobjekte der Unternehmungsverfassung.- II. Problematische Regelungsbereiche der Spitzenverfassung.- 1. Die Spitzenverfassung als tragender Teil der Organisationsverfassung.- 1.1 Regelungsdichte.- 1.2 Monismus/Pluralismus.- 1.3 Einstufigkeit/Mehrstufigkeit.- 1.4 Kollegial-/Direktorialprinzip.- 2. Bemühungen um eine Revision der Spitzenverfassung.- B. Die Gestaltung der Führungsspitze als Teil der Spitzenverfassung.- I. Externe und interne Aufgaben der Führung.- II. Auftrag zur Führung, Überwachung und Interessenvertretung.- 1. Der Führungsauftrag.- 2. Der Überwachungsauftrag.- 3. Der Auftrag zur Interessenvertretung.- III. Mögliche Integration der Aufgaben der Führungsspitze in Modelle der Spitzenverfassung.- 1. Das doppelstufige Vorstands-/Aufsichtsratsmodell.- 2. Das einstufige Board- oder Verwaltungsratsmodell.- C. Spitzenverfassung im doppelstufigen Vorstands-/Aufsichtsratsmodell deutscher Aktiengesellschaften.- I. Entwicklung der Spitzenverfassung deutscher Aktiengesellschaften.- 1. Die historische Entwicklung der Spitzenverfassung vor 1900.- 2. Die Entwicklung der Spitzenverfassung im 20. Jahrhundert.- 3. Das Recht der Aktiengesellschaft - Spiegelbild der Staatsorganisation?.- II. Die Überwachung deutscher Aktiengesellschaften durch den Aufsichtsrat.- 1. Aufgaben des Aufsichtsrats - Gesetzlicher Auftrag und faktische Stellung.- 1.1 Die Überwachungsaufgabe des Aufsichtsrats.- 1.1.1 Die personale Dimension der Überwachungsaufgabe.- 1.1.2 Die sachliche Dimension der Überwachungsaufgabe.- 1.1.2.1 Zustimmungsbedürftige Geschäfte.- 1.1.2.2 Zustimmung zur Unternehmungsplanung.- 1.1.2.3 Zustimmung zur Bilanzpolitik.- 1.1.3 Die formale Dimension der Überwachungsaufgabe.- 1.2 Die Erfüllung der Überwachungsaufgaben in Normal- und Krisensituationen.- 1.3 Aufgabenspiegel des Aufsichtsrats im Wandel.- 2. Verfahren und Strukturen der Aufsichtsrats-Arbeit.- 2.1 Verfahren der Aufsichtsrats-Arbeit.- 2.1.1 Frequenz und Dauer von Aufsichtsrats-Sitzungen.- 2.1.2 Anforderungen an die Mitglieder des Aufsichtsrats.- 2.2 Strukturen im Aufsichtsrat.- 2.2.1 Größe des Aufsichtsrats.- 2.2.2 Zusammensetzung des Aufsichtsrats.- 2.2.3 Ausschüsse/Präsidien im Aufsichtsrat.- III. Die Aufgabe der Interessenvertretung des Aufsichtsrats.- 1. Formen der Interessenvertretung.- 1.1 Dualistische Verpflichtung gegenüber Kapitalgebern und Arbeitnehmern.- 1.2 Institutionalistische Lösung des Interessenausgleichs.- 2. Die "Politisierung" des Aufsichtsrats.- IV. Die Führung deutscher Aktiengesellschaften durch den Vorstand.- 1. Aufgaben des Vorstandes - Gesetzlicher Auftrag und faktische Stellung.- 1.1 Die personale Dimension.- 1.1.1 Der Vorstands-Vorsitzende/-Sprecher.- 1.1.2 "Engerer" und "weiterer" Vorstand.- 1.2 Die sachliche Dimension.- 1.2.1 Ressortierung im Vorstand.- 1.2.2 Anbindung der nächsten Führungsebene.- 2. Verfahren und Strukturen der Vorstands-Arbeit.- 2.1 Verfahren im Vorstand.- 2.1.1 Frequenz und Dauer der Vorstands-Sitzungen.- 2.1.2 Vorlagen an den Vorstand und Abstimmungsmodalitäten.- 2.2 Strukturen im Vorstand.- 2.2.1 Größe des Vorstandes.- 2.2.2 Zusammensetzung des Vorstandes.- 2.2.3 Ausschüsse des Vorstandes.- V. Die Integration von Aufsichtsrat und Vorstand.- 1. Arbeitsbeziehungen zwischen Aufsichtsrat und Vorstand.- 2. Machtgleichgewicht zwischen Aufsichtsrat und Vorstand.- 3. Sanktionspotentiale und Machteinschränkungen des Aufsichtsrats gegenüber dem Vorstand.- 4. Typologie des dualistischen Modells der Spitzenverfassung.- D. Spitzenverfassung im einstufigen Board-Modell amerikanischer Aktiengesellschaften.- I. Entwicklung der Spitzenverfassung amerikanischer Aktiengesellschaften.- 1. Die Entstehung rechtlicher Regelungen der