Beschreibung
Der grosse Erzieher und die grosse Erzieherin bilden im Reden über Erziehung - vom populären über den professionellen bis zum wissenschaftlichen Diskurs - eine ebenso beharrliche wie entscheidende Referenz. Gleichgültig ob Johann Heinrich Pestalozzi oder Maria Montessori, die Leitfiguren können bis heute fast beliebig ausgetauscht werden, denn es ist die Erzieherpersönlichkeit schlechthin, die für die Pädagogik bürgt: Die moralische Integrität des Vorbilds ist der Garant für die Richtigkeit der Methode. Nach wie vor gehorcht die Pädagogik grosser Erzieher dem Muster christlicher hagiografischer Texte, die davon ausgehen, dass die beschriebenen Propheten und Heiligen über einen privilegierten Zugang zum Transzendenten verfügen und das Göttliche in der profanen Welt verkünden. Der vorliegende Band untersucht, wie grosse Erzieherfiguren inszeniert werden und wie pädagogische Erlösungsrhetorik funktioniert.