Beschreibung
Die traditionellen theologischen wie auch philosophischen Anthropologien gehen weitgehend darüber hinweg, dass Menschen altern. Im Gespräch mit den Phänomenologien von Husserl, Merleau-Ponty und Waldenfels, und in Anknüpfung an die narrative Zeittheorie Paul Ricoeurs entwickelt Michael Coors ein Verständnis des menschlichen Alterns als narrativ konfigurierter, leiblicher Zeiterfahrung. Theologisch deutet er das Altern des Menschen vor diesem Hintergrund in Auseinandersetzung mit den Anthropologien von Pannenberg und Barth als ein narratives Schema, in dem die Vergänglichkeit menschlichen Lebens in ihrer Ambivalenz zur Geltung kommt. Ausgehend von der Hoffnung auf Gottes erneuerndes Handeln, die der christliche Glaube aufgrund der Verheißung Gottes angesichts des leiblichen Vergehens formuliert, kann Altern als hoffnungsvolles Altern erzählt werden.
Autorenportrait
Geboren 1976; Studium der Ev. Theologie und Philosophie; 2008 Promotion, 2018 Habilitation in Systematischer Theologie an der Theologischen Fakultät der Universität Greifswald; 2011-19 Theologischer Referent am Zentrum für Gesundheitsethik (ZfG) in Hannover; seit 2019 außerordentlicher Professor für Theologische Ethik an der Theologischen Fakultät und Leiter des Instituts für Sozialethik im Ethik-Zentrum der Universität Zürich.