Beschreibung
Melchior Roths Leben gleicht einer abenteuerlichen Reise an die Brennpunkte der jüngeren Zeitgeschichte. Der Schweizer mit Jahrgang 1950 spionierte in der DDR und in Russland, sammelte Informationen in Nordkorea und installierte für Diktator Mobutu im ehemaligen Zaire eine Notstromanlage. Im Zweiten Golfkrieg war der gelernte Büchsenmacher sowohl für die USA als auch für die Schweiz unterwegs: Den Amerikanern half er als Vermittler, für den Bund entnahm er in Bahrain Bodenproben. Während des Bürgerkriegs in Sri Lanka bediente Roth die Migrationsbehörden in der Schweiz mit Angaben zu den tamilischen Flüchtlingen. Skurril waren seine Erlebnisse mit der Schweizer Armee, die der Dienstuntaugliche mit Auftritten in ausländischen Uniformen mehrfach düpierte und in peinliche Situationen brachte. Trotzdem war Roth auch für das Militär in geheimer Mission tätig: Am Stützpunkt der Geheimorganisation P-26 in Gstaad ging er als Monteur ein und aus. Andreas Schmid folgt Melchior Roths Spur rund um den Erdball und schildert seine filmreife Agentenbiografie in Text und Bild.
Autorenportrait
Andreas Schmid (*1965) studierte Germanistik, Publizistikwissenschaften und Philosophie an der Universität Zürich. Er war Redaktor bei «Radio Grischa», Bündner Korrespondent des «Regionaljournals Ostschweiz» von Radio DRS, Bundeshausredaktor für die «Südostschweiz» und Inlandredaktor beim Nachrichtenmagazin «Facts». Als freier Journalist schrieb er u. a. für «NZZ am Sonntag», «Bilanz» und «Beobachter». 2008-2011 war er Inlandredaktor bei der «NZZ am Sonntag», 2011-2014 Reporter und Sportredaktor für die NZZ. Heute ist er erneut Inlandredaktor der «NZZ am Sonntag».