Beschreibung
Parainteraktion beschreibt den Versuch von Medienfiguren, Einwegkommunikation durch verschiedene semiotische Verfahren scheinbar zu überwinden. Dies reicht von der direkten Ansprache über kameravermittelten Blickkontakt und Gesteneinsatz bis hin zu einer spezifischen Nutzung des Raums und von Geräuschen, Musik sowie Bild- bzw. Filmgestaltung. Der Sammelband zeigt, wie Parainteraktion in der multimodalen Prozessierung textueller Praktiken genutzt wird und vereinigt Analysen verschiedener Medien und Textsorten: gedruckte Anzeigen und Werbung auf Instagram, Geselligkeit in Fernseh-Kochshows, eine Werbekampagne in Zusammenarbeit mit einer Castingshow, vermitteltes Körpergefühl in einem YouTube-Yoga-Tutorial, Sprechausdruck in YouTube-Educationals (Lernvideos) und mobile Livevideostreams.
Autorenportrait
Martin Luginbühl ist Professor für Germanistische Linguistik an der Universität Basel. Zu seinen Schwerpunkten gehören Medienlinguistik, Gesprächsanalyse, Textlinguistik und kulturanalytische Linguistik. Dorothee Meer ist Professorin für Germanistische Linguistik und Didaktik an der Ruhr-Universität Bochum. Zu ihren Schwerpunkten gehören neben der Medien- und Werbelinguistik die politische Diskursanalyse und Fragen der Kommunikation von Nachhaltigkeit, die Gesprächsforschung und der Bereich der Sprachreflexion im schulischen Deutschunterricht.