Beschreibung
Spiellust im Schauspiel ist das Geheimnis der Widerständigkeit von Theater im Medienzeitalter. Wem in der deutschsprachigen Theatergeschichtsschreibung und -theorie das Spiel fehlt, findet es hier als Springquell, als Punctum saliens für Aufsätze aus drei Jahrzehnten. Der Autor forscht zur europäischen und schweizerischen Theatergeschichte sowie zum Unterschied zwischen Theater und Medien. Auf der Suche nach den anthropologischen Wurzeln von Theater stiess er auf Vorgänge, die er als szenisch bezeichnet, weil darin Inszenierung anklingt, Mise en Scène. Sie entstehen immer auf ähnliche Art und Weise durch hervorhebendes Spiel aus dem Lebensprozess. Sie lassen sich beschreiben und in Theatralitätsgefügen aufeinander beziehen, wobei graduelles Denken das dichotomische verdrängt. Und immer folgen die Zuschauenden entweder Konventionen oder persönlichen Vorlieben, wenn sie auswählen, welche szenischen Vorgänge sie Theater nennen.
Autorenportrait
Andreas Kotte ist seit 1992 Direktor des Instituts für Theaterwissenschaft an der Universität Bern. Autor von 'Theaterwissenschaft' (2005), 'Theatergeschichte' (2013). Herausgeber des 'Theaterlexikons der Schweiz' (2005, 2012 online) sowie der Reihen 'Theatrum Helveticum' und 'Materialien des ITW Bern'.