Beschreibung
Schlaglichtartig beleuchten Alfred Goubrans Erzählungen ein Leben im kleinstädtischen Milieu. Dieser Ort, oft detailliert beschrieben, bleibt unbenannt, könnte auch ein Ort der Erinnerung sein. Er ist bevölkert mit skurrilen, eigensinnigen Typen, Künstlern, Gescheiterten, Bohemiens - Menschen, die an diesem Milieu zugrunde gehen oder sich langsam in das Gefüge des Ortes einpassen. Vom Scheitern, vom Aufbegehren oder - im Rückblick - vom gelungenen Ausbruch des Einzelnen ist die Rede. Lebensbeschreibung im besten Sinn sind diese Erzählungen erzähltes Leben die vorgetragenen Geschichten, über die sich dem Leser, nach und nach, eine eigene Welt erschließt. Ihre Wucht gewinnt Goubrans Prosa durch präzise Beschreibung und eine bildmächtige Sprache, die nie ins Gleichnishafte abgleitet, sondern ins Offene weist. Hier wird spürbar, was die innerste Absicht dieser Erzählungen ist: Das Leben nicht zu vermitteln, sondern es zu fassen und diese kleine Welt immer wieder aufs Neue im Kopf des Lesers entstehen zu lassen.
Autorenportrait
Alfred Goubran, Jahrgang 1964, geboren in Graz, aufgewachsen in Kärnten, lebt in London und Wien. Umfangreiche literarische Tätigkeit als Schriftsteller, Rezensent, Übersetzer (Der parfümierte Garten, Die gelbe Tapete), Herausgeber (Staatspreis. Der Fall Bernhard) und Verleger (edition selene). Mitglied des Moscow Poetry Club. Zahlreiche Publikationen: Der Pöbelkaiser, Ein Brief, 2002; Tor, Erzählung,