Beschreibung
Claudia Platz erzählt vom Auf und Ab in einer existenziellen Krise. Jährlich erkranken in Deutschland mehr als 70.000 Frauen an Brustkrebs. Nahezu keine von ihnen hat auch nur die geringste Ahnung, was diese Diagnose für sie bedeutet: den sicheren Tod? Oder ein bisschen Strahlentherapie und dann gehts weiter wie gehabt? 2017 ist Claudia Platz eine dieser Patientinnen. Obwohl sie durch ihre Familiengeschichte eine Risikopatientin ist, deutet sie die ersten Warnzeichen falsch, lässt sich Zeit und - schweigt. Auch ihrem Mann gegenüber, einem Arzt für Urologie, Kinderurologie und onkologische Urologie, der das Thema ,Krebs' durch die Erkrankung seiner Frau völlig neu kennenlernen wird. Nein, es ist kein Handbuch für Patientinnen mit der Diagnose ,Brustkrebs'. Das über Untersuchungen, Therapieansätze usw. informiert. Sondern es ist die autobiografische Erzählung einer Frau, die gerade - nachdem ihre drei Kinder aus dem Haus sind - einen neuen Lebensabschnitt beginnt: Sie und ihr Mann bauen nochmal ein Haus. Und die zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß, wie neu der vor ihr liegende Lebensabschnitt wirklich werden wird. Unsere Leseprobe, das Kapitel ,Hochzeitstag', ist stellvertretend für die Einbindung medizinischer Informationen, denn die gibt es natürlich auch; die Nennung einer weiteren Angst oder Gefährdung: Wird ihre Ehe diese Diagnose überdauern?; die große persönliche Offenheit, mit der Claudia Platz erzählt: Am Ende dieses Hochzeitstages schlafen sie und ihr Mann miteinander. Die genaue Wiedergabe von Gefühls- und Stimmungslagen wurde nur möglich, weil Claudia Platz diese zeitnah entweder schriftlich oder als Sprachmemo festgehalten hat. Diese Authentizität ist zusammen mit der großen Offenheit der Autorin sind ein Riesen-Plus dieses Buches. Ist "Das Leben ist nicht selbstverständlich. Erst recht nicht bei Krebs" ein Mutmach-Buch? Ja. Denn die Autorin erzählt davon, wie sie überlebt hat - das allein macht schon Mut.
Autorenportrait
Claudia Platz, geboren in Ludwigshafen/Rhein, aufgewachsen in Mainz und in der Pfalz machte sie nach dem Abitur zunächst eine Ausbildung zur MTA, der sich ein Studium der Anthropologie, Ethnologie und Philosophie anschloss. Seit 2001 ist sie freie Autorin und schreibt Krimis mit regionalem Bezug. Ihr historischer Roman "Die falschen Caesaren" setzt sich mit dem römischen Erbe von Mainz auseinander. In "Das Blut von Magenza" thematisiert sie die Auswirkungen des ersten Kreuzzuges auf die jüdischen SchUM-Städte Speyer, Worm s und Mainz. Sie hat eine Vielzahl von Kurzgeschichten in verschiedenen Anthologien veröffentlicht. Claudia Platz ist eines der Gründungsmitglieder der Autorengruppe "Mörderisches Rheinhessen", die von 2008 bis 2017 regelmäßig ein Krimifestival an verschiedenen Orten in Rheinhessen veranstaltete. 2015 gewann sie den 3. Preis des Beirats der Stiftung "Kultur im Landkreis" Mainz-Bingen mit ihrer Geschichte "Zeit zu rasten". Sie ist verheiratet, hat drei Kinder und lebt in der Nähe von Mainz.