Beschreibung
Die Konstruktion der Großmarkthalle am Oberhafen war ingeniös und wurde als eines der wenigen international anerkannten Gebäude der jungen Bundesrepublik wahrgenommen. Die elegante Kennedybrucke und das kuhn geschwungene Dach des Audimax der Universität waren Bauten, die Konstruktion und den bis dahin in Hamburg kaum bekannten Sichtbeton fur jeden nachvollziehbar zusammenbrachten. Zwei Wohnungsbauprojekte der 1950er Jahre - die Grindelhochhäuser als signalhaft wirkende Scheiben der Moderne und eine skandinavisch anmutende Siedlung in Klein Flottbek als ihr Gegenstuck - beeinflussten ganze Architektengenerationen: Kein Zweifel, Bernhard Hermkes gehört zu den großen Architekten der Moderne in der Bundesrepublik und der Stadt Hamburg, wo er lebte und arbeitete. Erstaunlich, dass es bisher noch keine Biografie oder umfassende Einschätzung seiner Architektur gab. Diese Lucke wird jetzt geschlossen. Der Architekt und Wissenschaftler Calandra di Roccolino beschreibt die Entwicklung des Architekten, beginnend mit Kindheit, Studium und seiner Zeit im »Neuen Frankfurt « der 1920er Jahre unter Ernst May. Im »Dritten Reich« versuchte Hermkes, seine architektonischen Überzeugungen im Industriebau zu bewahren. Schließlich wurde er in Hamburg zum Protagonisten einer Nachkriegsmoderne, der die Einflusse der Moderne der 1920er Jahre, Skandinaviens und des Internationalen Stils zu einer unverwechselbaren Handschrift vereinigte.
Autorenportrait
Der Autor Giacomo Calandra di Roccolino studierte Architektur in Venedig und promovierte uber die städtebauliche und architektonische Umgestaltung des Alexanderplatzes in Berlin. Mehrere Veröffentlichungen zum Verhältnis von Architektur und Stadt und zur Architektur der deutschen Nachkriegszeit.