Beschreibung
Die Arbeit macht den Versuch, alle Aspekte zu behandeln, unter denen Meiers >Vernunftlehre< und der im selben Jahr 1752 daraus entstandene >Auszug aus der Vernunftlehre< (den Kant an die vierzig Jahre lang für seine Logikvorlesungen benutzte) betrachtet werden können. Der erste Teil des Bandes ist dem geistigen Umfeld an der Universität Halle im 18. Jahrhundert sowie der Entwicklungs-, Quellen-, Publikations- und Wirkungsgeschichte gewidmet. Die >Vernunftlehre< wird in der Regel ganz in die Tradition des Wolffianismus gestellt. Damit lassen sich jedoch manche Züge des Werkes, vor allem seine Einteilung in inventio, dispositio, elocutio und exercitatio, nur schwer erklären. Die Arbeit zeigt, daß Meiers >Vernunftlehre< wesentlich von der rhetorischen Tradition bestimmt ist. Der zweite Teil beschäftigt sich mit der Einbettung der >Vernunftlehre< in das Gesamtwerk Meiers sowie mit der Analyse beider Texte, die auch Lehrstücke aus der Erkenntnistheorie, Ästhetik, Poetik, Hermeneutik und Anthropologie enthalten. Die Arbeit geht über eine bloße Spezialuntersuchung zu Meiers Logik hinaus - sie stellt das Meiersche Werk insgesamt dar.