Beschreibung
Im Frühjahr 1875 brach der Kaufmann Franz Hernsheim nach Hongkong auf, um seinen Bruder Eduard auf eine Reise durch die Südsee zu begleiten. Gegen Ende des Jahres gründeten beide die Firma "Hernsheim & Co". Ihre Geschäfte umspannten bald den gesamten Westpazifik. Franz Hernsheims Lebenserinnerungen und Tagebücher bieten einen tiefen Einblick in die Schwierigkeiten dieser Anfangsjahre, das gefahrvolle Leben von Kapitänen, Kleinhändlern und Glücksrittern in der Südsee, die Traditionen der Insulaner und ihre unvermeidliche Auseinandersetzung mit den neuen Fremden. Ergänzt um ein Vorwort, Kommentare und ein Register, bilden die "Südsee-Schriften" Franz Hernsheims nicht nur einen spannenden Zeitzeugenbericht, sondern auch eine wertvolle Arbeitsgrundlage für Historiker. Beide Quellen erscheinen erstmals in Buchform.
Autorenportrait
Franz Hernsheim (1845-1909) absolvierte nach vorzeitigem Abgang vom Gymnasium eine Lehre zum Kaufmann. Als Partner der »Enrique Goldschmidt« erwarb er in Mexiko ein erstes Vermögen. 1875 trat er den Südsee-Unternehmungen seines Bruders Eduard bei. Nach schwierigen Anfangsjahren wurde die gemeinsame »Hernsheim & Co« zum bahnbrechenden Erfolg. 1887 fusionierten ihr Marshall- und Karolinenzweig mit einer deutschen Konkurrentin. Die neue »Jaluit-Gesellschaft«, deren erster Direktor Franz Hernsheim wurde, zahlte eine der höchsten Renditen im deutschen Kaiserreich. Allgemein bekannt war Franz Hernsheim durch seine selbst bebilderten »Südsee-Erinnerungen« (1883) und seine Veröffentlichungen zur Sprache und Kultur der Marshallinseln (1880ff.). Von 1879 bis 1880 war er deutscher Konsul der westlichen Südsee.