Beschreibung
Die Reise in das Morgenland ist für mich eine fortgehende Erfahrung von der Wahrheit des göttlichen Wortes gewesen. Mochte ich die Stätten betreten, welche den Schauplatz der heiligen Geschichte bilden und den Angaben der Schrift auf das Genaueste entsprechen; mochte ich die Sitten der Völker beobachten, welche dort im Laufe der Jahrtausende nur wenig Veränderung erlitten; mochte ich endlich in dem Zustande jedes Landes, in dem Geschicke jedes Volkes die erschütternde Erfüllung prophetischer Weissagung erblicken - von der Wahrheit des göttlichen Wortes wurde ich immer gewaltiger ergriffen. Bei solcher Bedeutung des Morgenlandes drängt sich unwillkürlich die Frage entgegen, wie in demselben sich jetzt die religiösen Verhältnisse gestaltet haben, und was von unsern Glaubens-Genossen geschehe, damit das in den Schatten zurückgetretene oder ganz verlorene Wort Gottes an den Orten wieder verkündigt werde, an welchen es einst geoffenbart worden ist. Die Zustände des Morgenlandes konnten ungeachtet der Zeit, welche seit meiner Reise verflossen ist, in ihrer jetzigen Lage dargestellt werden, da teils eingehende Mitteilungen von späteren Reisenden eine genaue Kenntnis der dort eingetretenen Veränderungen möglich gemacht haben. Was ich an den geweihtesten Orten der Erde empfand, das, tief im Herzen verborgen, ist der herrlichste Gewinn der Reise. Solche Erfahrungen lassen sich nicht mitteilen. Aber ahnen wird sie jeder, dem Sinai und Golgatha die Berge sind, von denen uns Hilfe gekommen ist. Diese wunderbare Reisebeschreibung unter religiösen Gesichtspunkten ist ein Nachdruck der historischen Originalausgabe der fünften Auflage aus dem Jahr 1853.